Teil 2. Südafrika & Swasiland   April 2009           Teil 1.Durban           zurück

    13-tägige Wanderreise mit Komfort - DIAMIR-Erlebnisreisen 26.4.09 – 8.5.09 (www.diamir.de)

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Landkarten: 1 2 (im neuen Fenster)                 Update 8.7.09, 21 Bilder vom Lars zugefügt.

Sonntag 26.4, sonnig – Nach dem Kennenlernen am Frühstückstisch und ersten Instruktionen von der Partner-Company: „Sunway Safaris“ (www.sunway-safaris.com) – verlassen wir Johannesburg in Richtung Osten nach Mpumalaga (Distriktname). Einkaufspause unterwegs.Wir halten in Pilgrims Rest, ein altes Goldgräberstädtchen von 1870 liebevoll wieder hergerichtet. Wobei in jedem Haus ein Laden oder ein Restaurant jetzt untergebracht ist. Wir laufen durch und schauen. Unser erstes Mittagessen im Freien wird kurz unterhalb eingenommen. Ein SA-Burger: weiche Semmel mit Salat, Gurke, Tomate, Käse, Wurst und Saft. Wir fahren weiter und kommen durch das größte künstlich angelegte Waldgebiet mit Eukalypten und zwei anderen Holzarten. Die Holzindustrie ist eine wichtige Einnahmequelle und für viele Menschen der Arbeitgeber. – Pause an einem Ausblickpunkt mit einem einzelnen Felsen. Wir halten an dem Aussichtspunkt „God's Window“. Das Hochland (high velt) bricht hier ab fast bis zu 1000 m (auch in den Drakensbergen) in die Ebene. Spektakuläre Aussichten. Wir halten an einem kleineren Wasserfall und endlich fahren wir zu unserem Übernachtungsziel. Ein Haus mit ca. 6 Zimmern einschl. Dusche, WC aneinander gebaut. Unsere Guides Adrian und Sidney haben ein Haus mit Küche. Hier wird dann abends auch gekocht. – Auf dem Gelände gleich anschließend ist wieder der Abbruch und dort kann, wer will, Bungee-Springen 68 m tief oder sich nur von einer Seite bis zur anderen hinüber schwingen lassen. Beim Jungvolk hoch im Kurs (Tandemsprung umgerechnet 40 €). Mir wird es beim Zuschauen schon ganz anders!! – Abendessen im Haus. Es gibt Spagetti Bolognese und Salat. Hilfe beim Abwasch und Abtrocknen erwünscht. Also helfen wir.

Montag 27.4, strahlender Sonnenschein – Nach dem Frühstück (Müsli, Toast usw.) fahren wir los und halten dann am Aussichtspunkt auf den Blyde River Canyon. Super. Die gewaltige Schlucht aus rotem Sandstein ist ca. 26 km lang und bis zu 800m tief. Es ist der 3.größte Canyon, der einzige der bewaldet ist! Der Blyde River schlängelt sich da durch und wird von einem Staudamm aufgestaut. Wir fahren weiter und besichtigen die wassergeformten „Bourkes Luck Potholes“. Picknick in gewohnter Form an einer Grillstelle. Alles ist vorhanden, auch immer WC. Heute gibt es Tunfischsalat mit Wecken. Später laufen wir ca. ¾h zu einem Wasserfall im Wald. Auf dem Rückweg mussten wir die Schuhe ausziehen und durch eine Furt waten. Zurück zur „Mogodi Lodge“. Anschließend haben wir genügend Zeit zum Faulenzen. Übrigens sind wir 2 Deutsche und 3 Engländer mit 2 südafrikanischen Guides. Umgangssprache Englisch. Das ist schon anstrengend. Wenn die anderen 5 loslegen, verstehe ich kaum etwas!! Lars übersetzt manche wichtige Sachen für mich. Danke!! – Abends beginne ich mit Malarone, der Malariaprophylaxe.

Dienstag 28.4., strahlender Sonnenschein, warm, 25° C. Wir fahren nach dem Frühstück los, immer abwärts in die Ebene. Nach 1h kaufen wir in einem Einkaufs-Mall wieder Lebensmittel für die nächsten zwei Tage. Wir, nur für den persönlichen Bedarf, Getränke und Riegel oä. Wir fahren zum Eingang des Krüger-National-Parks, Paul Krüger Tor. Von der vorhergehenden Brücke sehen wir die ersten Hippos im Fluss. Bald sehen wir aus unserem Safari-Truck, die beiden vorderen Fenster wurden herunter geklappt, Impalas (Antilopen), Giraffen, Elefanten kreuzen die Straße.
Noch ein paar Bilder vom Lars:
Wir beobachten eine Herde von Hippos am Flussufer, Vögel, Greifvögel. Wo Autos stehen, muss es was zu sehen geben! Bei Pavianen muss man schnell reagieren und die Fenster schließen. Diese sind aggressiv und haben höllisch spitze Zähne. Kudus, Büffel, Krokodile sehen wir und wo es spannend wird: ein Löwin liegt mit zwei jungen unter einem Baum an einer Wasserstelle, ist mein Akku leer! Der zweite ist in der Tasche, wo ich nicht rankomme! Toll!! – Nach ca. 50 km Fahrt kommen wir in „Lower Sabie“ an. Wir beziehen Rundhütten mit Reed gedeckt. Wunderbar, 2 Betten, Holzgestelle für die Kleidung, Kühlschrank und ein Waschbecken. Nebenan ist der Campingteil. Duschen und WC sind in den Gemeinschaftsanlagen. – Schnelles Essen mit Würstchen. - An der Rezeption gibt es einen großen Laden und ein Restaurant mit wunderbarem Blick auf den Fluss. Man sieht einen Büffel grasen. – Um 17.00 Uhr fahren wir nochmals los zum See, Sunset, das Licht wird sanft. Rot geht die Sonne unter, im Vordergrund sind schwarz die Bäume und Büsche und die Giraffen!! – Zurück glühen schon die Kohlen im Grill. Es wird gemütlich. Lars und ich trinken Rotwein. Es gibt Würstchen und Rindfleisch. Es ist warm, die Grillen zirpen, Millionen von Sternen stehen am Himmel. Man sieht auch hier die Milchstraße! Wunderschön. Ich möchte mit keinem Fünf-Sterne-Hotel tauschen.

Mittwoch 29.4., neblig, wolkig, später Sonne. 6.00 Uhr Abfahrt – Sunrise – Giraffen sehen wir als erstes. Wir sind auf der Suche nach Löwen. Tatsächlich läuft nach einer Stunde ein Löwe auf der Straße! Er hat nur Augen für sein dominantes Weibchen, das im Gras sitzt. Er läuft direkt auf uns zu, verharrt, läuft weiter, scharrt und setzt eine Duftmarke ab. Sie ebenfalls und legt sich auf die Straße. Wir sind ein paar Meter mit dem Auto weg. Unsere großen Fenster sind offen, aber er ist so relaxt, dass er keine Gefahr ist. Er könnte lässig mit Anlauf hereinspringen! Gigantisch. Lange beobachten wir die beiden.
Noch mehr Bilder vom Lars:
Später sehen wir weniger, eher Vögel, dann eine Herde mit Büffeln mit 200 bis 250 Tieren, die die Straße kreuzen. So um 12 fahren wir zu einem Picknickplatz und es werden zwei Gasflaschen mit Pfannen gemietet und Bacon, Rührei, Pilze mit Zwiebeln und Würstchen zubereitet. Ein Affe nutzt einen unbeobachteten Augenblick und stibitzt einen Apfel! Bienen sind zu Hauf da und Chris wird gestochen. Wir fahren zurück und am See sehen wir Krokodile und Schwarzstörche. Im Camp melden wir uns für eine Nachtfahrt an, die dann um 17.00 Uhr beginnt. Unsere Führerin erzählt immer was zu den Tieren, die wir sehen. Wir riechen am Elefantendung, der sehr angenehm riecht und ganz trocken ist. Als es dunkel ist, wird mit Strahlern der Busch angeleuchtet. Aber wir sehen eigentlich nicht viel. Irgendwann wird alles ausgeschaltet und wir verharren 5 Minuten im Dunkeln und in der Stille. Der Busch hält viele Geräusche und Tierstimmen parat. Sternenhimmel. Kühle und Feuchte zieht auf. Ab und zu fahren wir an Teilen vorbei, wo es nach Kartoffeln riecht. Es ist eine bestimmte Pflanze, die nur im Winter diese Duftstoffe aussendet. – Zurück im Camp gibt es einen Stew: Cuscuss mit Gemüse und Rindfleisch. Adrian und Sidney haben Tüten mit Sand beschwert und Kerzen hineingesteckt. Romantisch, einfach und genial. Gemütlicher Ausklang.

Donnerstag 30.4., Sonnenschein – heiß. Abfahrt nach Frühstück. Auf dem Weg zu dem Crocodil Gate sehen wir plötzlich zwei Rhinos auf dem Weg (nach einer Wegkuppe). Sie waren genauso überrascht, wie wir. Fotos – und sie verschwanden im Busch! Viele verschiedene Vögel sahen wir noch, auch Geier und Adler und den südlichen Hornraben. Später wieder Stop, um für die nächsten Tage einzukaufen. Wir fahren durch weite Obstplantagen (Ananas, die am Boden wachsen, klein und süß), bevor wir die Grenze von Swasiland überschreiten. Buchstäblich, weil wir uns einen Stempel im Pass holen müssen. Endlich landen wir im Malolotja Naturreservat (link) und beziehen zur Abwechslung „Berghütten“. Chris, Anita und ich teilen uns ein Haus mit Küche, Eßraum, 2 Schlafzimmer und Dusche + WC und einer prächtigen Aussicht auf das bergige Land. Vor der Tür grasen Bergböcke. Später machen wir einen Spaziergang. Auf abgeschliffenen runden Granitblöcken sitzen Dassies (kleine Nagetiere) und sonnen sich, ein paar Affen spielen in den Bäumen. Wir sehen unser Camp von der gegenüber liegenden Seite. Abends gibt es 2 Hähnchen vom Grill. Das wurde folgendermaßen vorbereitet: über zwei leere Weißblechdosen werden die Hähnchen gestülpt, in Folie eingepackt und auf die Pfanne des Grill gestellt. Zwei Stunden dauert es schon. Dazu gibt es kleine Kartoffeln in der Schale gekocht und Rote Beete. Wir saßen draußen auf der Veranda, schauten zu, wie die Sonne untergeht und genossen den Duft und die Wärme des Holzofengrills, schwatzten, – einfach schön.

Freitag 1.5., Sonne, leichte Bise. Erst um 8.30 Uhr geht es zu einem ausgedehnten Streifzug los, um Tiere zu beobachten. Es geht durch hohes Gras, es blüht nur noch sehr wenig – im Frühling muss hier ein paradiesisches Blumenmeer sein – Vögel zwitschern – leider sehen wir hier nur 6 Bergzebras aus der Ferne. Nach 2 Stunden halten wir Rast, es ist heiß und dann geht es zurück zur Berghütte. Später machen wir noch einen Spaziergang zu einem kleinen See, auch hier ist alles friedlich und nicht besonders aufregend. Ich las, dass es hier auch Wasserfälle gibt, in einem Tal „Waldelefanten“ zu beobachten sind – also könnte man mehr tun.

Samstag 2.5., sonnig. Nach dem Frühstück fahren wir wieder los. Nach 1h erreichen wir nach Mbabane (Hauptstadt von Swasiland ) den „Art and Craft“ Markt an der Straße. Das sieht so aus: ca. 100 Holzgestelle überdacht – hier werden alle touristischen Mitbringsel verkauft, billiger als sonst! Da wenig Stände um die frühe Zeit geöffnet haben, sind wir auch nicht so beschäftigt. Fast jeder kauft eine Kleinigkeit. – Einen weiteren Halt machen wir bei einer Cooperativen, dort werden Kerzen per Hand kunstvoll hergestellt. Wir konnten zusehen. Tolle Kerzen bis Kitsch – alles war vorhanden – aber doch geschmackvoll (Gegensatz). Ich kaufte eine wunderbare Mohair-Stola, handgewebt. Batik Bilder wurden verkauft und das Üblich auch. Den besten Filterkaffee tranken wir hier.
Bis zur Grenze überlegte ich, wie doch dieses Land idyllisch ist, hügelig, sauber, kleine Gehöfte bis große Häuser, Farmland, Industrieviertel. Und doch – Swasiland, regiert von King Mswati III, erlaubt Polygamie. Er selber erhält zu jeden Geburtstag eine neue Frau, von seiner Mutter ausgesucht (natürlich gegen AIDS getestet). Momentan hat er 9 Frauen. 54% der Frauen haben AIDS!!! Das sind unvorstellbare Probleme. Ja der Schein trügt!! Und doch ist Swasiland eine Reise wert. – Also wir durchfahren Swasiland und an der Grenze gibt es wieder Stempel hüben wie drüben. In SA, jetzt Kernland der Zulu (Volk des Himmels), geht es wieder lange durch künstlich angepflanzten Wald bis wir um 15.00 Uhr in St. Lucia ankommen.
„Die Einzigartigkeit des Nationalparks, der das Gewässer umgibt (St. Lucia See), liegt in der bemerkenswerten Kombination aus Salzwasserseen, subtropischer Küste, immergrünen Küstenwäldern und Mangrovensümpfen. Das Gebiet ist Heimat unzähliger Fisch- und Vogelarten sowie zahlreicher Flusspferde und Krokodie (Auszug der Beschreibung von Diamir)“.
Es ist das größte Wasserschutzgebiet Afrikas Weltnaturerbe der UNESCO. - Im Flamingo Resort wohnen wir wieder in Häusern, die an einander gebaut sind. Die Hinterfront schaut auf einen Swimmingpool. Jedes Haus hat eine große Terrasse mit gemauertem Grill. Ich bin wieder mit Chris und Anita zusammen. Die anderen 4 haben das letzte Haus, dort wird dann auch wieder gekocht. Kurzer Ausflug mit Matthew und Lars zum Fluss und dann in eine Bar! – Abends gibt es Lamm über dem Grill, Ofenkartoffeln und Butternuss, Salat – hmm, was will man mehr?

Sonntag 3.5., bedeckt – 4.30 Uhr aufstehen, kurzer Kaffe, es geht zum Hluhluwe Umfolozi Reservat (sprich: Schluschuwe). Eine Stunde Fahrt, dann sind wir am Eingang. Zuerst sehen wir zwei Geier im Horst auf einem Baum, 2 Kudus, 5 Zebras, Giraffen, Büffel und Nashörner in der Ferne, mehrere Elefanten mit Jungen. Zum verlängerten Frühstück machen wir Halt an einem Picknickplatz. Ein einzelner Bock (Antilope) lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und grast ruhig weiter. Es geht weiter – bssst – Adrian hält auf einer kleinen Brücke. Reifenpanne. Er schaut rechts und links, ob es gefährlich sein könnte und steigt aus. Aussteigen ist nur an wenigen Punkten erlaubt. – Tatsächlich sind rechts und links Löwenspuren, die aber 1 Tag alt sind!!!! Siehe die Größe der Tatzen. Es waren ein Löwe und ein Weibchen hier. – Unsere Guides wechseln das Rad und 30 Minuten später geht es weiter. Fast am Ein/Ausgang eines der Bilder, die ich von Afrika nach Hause nehme: 22 Giraffen schreiten und grasen auf einer Grasfläche, dazwischen sind Zebras und ein paar Impalas springen auch noch durch! Grandios.

Auf den Fotos kann man das nicht so festhalten! - Am Ausgang sehen wir in einem Busch noch eine Giftschlange. – Dann werden wir von einem jungen Zulu abgeholt. Wir fahren zu seinem Dorf, das unweit des Parks liegt. Zuerst möchte er uns die höflichen Begrüßungssätze der Zulus beibringen:
Sawubona – willkommen – ich sehe Dich
Yebo – ja
Ninjani – wie geht’s
Siyaphila – oh, gut
Schwierig, für europäische Zungen!!
Wir werden in den Dorfladen geführt. Einfaches Haus, Regale, wo einzeln die Dosen und Päckchen stehen, eine kleine Gefriertruhe, ein Kühlschrank. Da wir gerade vorher im Park etwas getrunken hatten, kauften wir nichts. Wir fühlten uns nicht ganz wohl – eine seltsame Mischung zwischen Vorführungen und Schuldgefühl! Er erklärt uns, dass das Dorf mit seiner Umgebung 22000 Einwohner hat. Er führt uns zur „Highschool“. Primar und Highschool haben 1000 Schüler. Es ist heute Sonntag, natürlich keine Schüler da. Wir treten in ein Schulzimmer ein, setzen uns auf die Bänke aus Holz und er beginnt an die Tafel zu schreiben:

Challenge (Herausforderung)     im Dorf   in Südafrika
1. Bildungallgemeine Schulpflicht
2. Arbeitslosigkeit   60 %   25 %
3. Aids   32 %   24 %

Die Schüler kommen bis 12 km (einfach) jeden Tag zur Schule. Um 14.00 Uhr gibt es ein einfaches Essen für alle (viele kommen ohne etwas zu Essen von zu Hause!). Schuluniform und Bücher sind kostenloss. – Da ich mich immer scheue, diese Armut in Fotos festzuhalten, habe ich nur ein Außenfoto. Ihr könnt mir glauben, es ist für unsere Verhältnisse „herunter gekommen“. Für dortige Verhältnisse ein gute Schule. – Eine Schule aus UK kommt jedes Jahr für 1 Woche und gibt Unterreicht in PC-Kursen, hilft bei Reparaturarbeiten. Die Schulbildung für Schwarze ist immer noch unterschiedlich zu den Weißen!! – Das ist ein weiteres Bild, dem tatsächlichen Bild von Afrika. 50% der Südafrikaner leben nämlich so, die anderen 50% sind Superreich oder im Mittelfeld! – Wir dürfen noch eine Rundhütte besichtigen, um zu sehen, wie heute noch gekocht und gelebt wird. Auf dem Boden aus Lehm ist eine Kochstelle, wo über Holz gekocht wird. Wenn es regnet, wird auf einem Espitkocher oder einen Gasherd gekocht. Zwei Schränke sind für Vorräte und Töpfe aufgestellt. Rundherum läuft eine gemauerte Sitzbank. Jeder der Familie kann den ganzen Tag, sofern vorhanden, sich aus dem Topf bedienen. Wir bedanken uns mit ein paar Früchten, die wir zurücklassen (die Bewohner waren nicht da). Und wir bedanken uns bei dem jungen Mann. Unser vornehmer Truck steht bereit und wir fahren sehr nachdenklich nach St. Lucia. Für uns gibt es abends ein gutes Abendessen und ab ins Bett.

Montag 4.5., bedeckt – warm, feucht ca. 25 – 30°C. Wir hatten gestern alle eine Bootstour auf dem St. Lucia See gebucht. Die anderen Möglichkeiten kamen nicht zustande, oder weil nicht Saison ist (Turtletour, Schnorcheltour, Hochseefischen usw.). Um 10.00 Uhr sind wir am Steg. Es ist sehr reizvoll, die vielen Flusspferde so nahe vom Schiff zu beobachten. Am Flussufer sehen wir viele verschiedene Vögel, Krokodile und zum Schluss einen Waran. Nachmittags fahren wir zum Strand. Fast ist er leer, bis auf ein paar Fischer. Tatsächlich gehen wir alle ins Wasser bzw. hüpfen in den hohen Wellen. Mich erwischen zwei Wellen und drücken mich unter Wasser und spülen mich mit viel Sand in allen Ritzen an den Strand – das reicht mir dann. Die jungen Männer sind kaum aus dem Wasser zu bekommen! Ich beobachte den Möwenkindergarten. Die jungen Möwen stehen am Strand und warten auf ihre Mütter, schreien wenn eine Mutter angeflogen kommt und betteln solange, bis sie was von ihrer Mutter bekommen. – Später fahren wir ein Stück, lassen den Truck am Straßenrand und machen einen schönen Spaziergang durch die bewachsenen Dünen hinter dem ersten Waldrand. Affen brüllen, zwei große Kudus stehen am Waldrand, Buschböcke, zwei Streifengnus, Impalas äsen und wir sehen eine Herde mit Warzenschweinen. Die untergehende Sonne lässt alles weich und friedlich erscheinen. Es summt, Vögel zwitschern – wunderschön. – Zurück setzten wir uns in eine Kneipe und trinken einen Sundowner (Amarula auf Eis – Opium für Frauen!). Abends gibt es gegrillten Fisch mit Reis und roten Rüben. Lecker! In der Nacht ist ein heftiges Gewitter über uns. Es blitz und donnert gleichzeitig. Urgewaltig – morgens ist kein Strom vorhanden.

Dienstag 5.5. - der Himmel ist klar – später scheint die Sonne - warm. Wie gut, dass wir Gaskocher dabei haben. Somit gibt es doch Kaffee und Tee. Wir fahren wieder los. Ewiges Fahren durch Zululand (hügelig, Grasland mit Rundhütten – ärmlich). Wir halten an einem Museum, das die Geschichte der Schlachten wiedergibt. Hier wurden im 19. JHd. die wichtigsten Schlachten zwischen Zulus, Briten und Buren ausgefochten. Zielorte sind Rorkes Drift, eine Garnisonsstation in der wenige Engländer der massiven Gegenwehr tausender Zulu gegenüberstanden und diese schließlich besiegten, und die Schlachtfelder von Islandwana, wo die Zulus eine diesmal weit überlegene englische Einheit besiegten (Auszug aus Beschreibung von DIAMIR). Dies ist ein wichtiger Teil der SA Geschichte. Für mich sind diese „Heldenverehrungen“ immer sehr schwierig zu verstehen. Oft grenzt dies auch an eine Verherrlichung des Krieges. Das ist aber meine Meinung! – Außerhalb von Dundee übernachten wir in einer zauberhaften Lodge, der „Battlefield Country Lodge“. Die Zimmer sind in Rundhäuser untergebracht, die mit Reed gedeckt sind, 1 stöckig, fast ein Turm! Ich habe ein „Turmzimmer“ mit Blick aufs Land. Großzügiges rundes Zimmer mit Doppelbett und Schränken, Couch und Sessel. Abgeteilt sind Glasdusche und WC. Sehr schön und gemütlich. Das Haupthaus besteht aus Rezeption und Frühstückssaal. Extra ist ein großes Gebäude als Aufenthaltsraum mit Fernseher und Bar und schön gedeckten Tischen für das Abendessen. – Zuerst werden wir mit Tee/Kaffee und einem Kuchen empfangen. Frei bis zum Abendessen. Der Haus-Zoo besteht aus Springböcken, Zebras und Strauße, einem jungen Hund, zwei kleinen Kätzchen. – Abends gibt es ein kleines Buffet: Suppe, Salat, Lamm, Huhn, Rind, Gemüse, Reis, Kartoffeln und zum Schluss das Beste: eine SA Nachspeise: ich denke es ist ein Kuchen mit Karamel getränkt, dazu Vanille-Soße oder/und Eis – göttlich.

Mittwoch 6.5. – sonnig. Wir verlassen diesen schönen Ort und halten bei Dundee an dem Tulana-Museum. Es sind alte Gebäude von 1899 teils von einer Miene und Privathäuser. Das ist ein sehr liebevoll gemachtes Museum mit unterschiedlichen Bereichen. Im Haupthaus ist alles was mit dem Bergwerk/Mining zu tun hatte. Man läuft durch “Stollen“, das mit altem gesammelten Utensilien ausgeschmückt ist. Beeindruckend. Es gibt ein Kleidermuseum, Kleidermode von damals. Perlenarbeiten der Zulus, Glasarbeiten von einer Glashütte. Außerhalb in den Gebäuden, Privathaus eingerichtet, wie man damals lebte, ein Laden, eine Käserei, Kutschen – alles erstaunlich gut bestückt und liebevoll zusammengestellt. Man kann sich wirklich vorstellen, wie damals die Leute lebten. – Wir fahren zum Supermarkt, um wieder für die nächsten Tage einzukaufen. Adrian war beim Tanken und hatte dann einen kleinen Unfall. Ein Truck blieb an seinem Außenspiegel hängen, kaputt. Wir sind dann in Dandee in eine Werkstatt. 1 h. Aber wir hatten wieder einen Spiegel! Endlich ging es los und nach zwei Stunden Fahrt tauchte der Felsriegel der Drakensberge auf.
Wir fuhren in den „Royal Natal National Park – Bereich Sungubala – Northern Drakensberge“. Nach der Anmeldung, wurde unser Gepäck auf einen Allradwagen geladen. Der Truck blieb unten. Wir liefen zum Camp ca. 2 km aufwärts. Wir sind in feststehende Zelte untergebracht. Das heißt: sehr robuste Zelte, in denen jeweils zwei feste Betten mit warmen Decken stehen. Überdacht sind alle mit Holzgestellen, die mit Reed überdacht sind. Strom gibt es ca. bis 22.00 Uhr. Jeder bekommt abends eine Petroliumlampe an das Zelt. Ich habe Rundumsicht auf das hügelige Land z.T. mit Bergen. Im Rücken der Zelte ist der Beginn der höheren Berge. Ich fotografiere und das sind meine letzten Bilder, denn die Linse meines Fotos lässt sich nicht mehr einfahren. Na Bravo! Um 17.00 Uhr brechen wir zu einem Spaziergang auf, der uns zur gegenüberliegenden Seite führt. Wir laufen durch hohes Gras, durch Proteawälder, Wald (im Frühjahr muss es hier zauberhaft sein). Eine Eland Antilope, die größte in SA (die die SAN so verehrten) sehen wir. Wir laufen und laufen, es wird langsam dunkel. Anita und Chris fragen, wenn wir zum Camp kommen – ja wir sind ca. oberhalb des Camps hieß es. Wir laufen, es wird dunkel – wir haben fast Vollmond, es ist warm. Der Weg nimmt kein Ende, statt hinab zu führen, holt er aus und geht hoch und runter. In der Dunkelheit ist es für unsere „Nichtwanderer“ ziemlich schwierig. Lars und mir geht es gut, merke aber, dass Adrian nervös ist. Wir laufen hochkonzentriert bergab, wir überqueren einen Fluss mit Licht aus dem Feuerzeug! Abenteuer lässt grüßen! Endlich kommen wir hinter einer Lodge heraus und Adrian hatte kurz vorher mit dem Handy der Rancherin Bescheid gesagt, wo wir sind. – Es stellt sich heraus, dass Adrian oberhalb des Camps eine falsche Abzweigung genommen hat. Wir sind ca. 11 km gelaufen. Die Rancherin holt uns ab und bringt uns zum Camp – Adrian wird etwas ermahnt! – So haben wir unfreiwillig eine Tag- und Nachtwanderung gemacht. Spannend, muss ich sagen! – Um 19.00 Uhr sind wir zurück und bald gibt es im feststehenden großen Rundbau (Zeltplanen nach außen kann man öffnen und hat dann einen traumhaften Blick auf das Land) Abendessen. Andere Gäste sind auch da, bzw. eine Gruppe von Guides von www.exodus.co.uk, die hier eine Fortbildung machen. Da die Gespräche alle in Englisch ablaufen, melde ich mich bald ab und genieße mein Zelt!

Donnerstag 7.5. – sonnig – warm. Sehr gut geschlafen! Morgens bekommen wir heißes Wasser und Tee/Kaffe an das Zelt gestellt! Nach dem Frühstück laufen wir zum Truck und fahren in den Royal Natal National Park. Das Amphitheater steht vor uns!! - und ich habe keinen Foto!!!! Sidney, Chris und Anita wollen zu den San Wandmalereien laufen. Wir anderen wollen zu den Tugela Falls, externes Bild 2. Der Wasserfall ist der 2. Höchste der Welt, nach den Angel Falls (979m) in Venezuela. Der Tugela Falls fällt 948m von der Steilstufe der Drakensberge in eine Schlucht. – Am Eingang der Schlucht müssen wir uns eintragen. In der Sonne laufen wir oberhalb des sehr spärlich fließenden Tugela Flusses ca. 3 Stunden aufwärts. Wunderbare Felsformationen sind rechts und links zu sehen. Es riecht wunderbar. Die Berge – ha ich könnte schwärmen – hier könnte man viel bergsteigen!!!!!!!! - Zum Schluss über und durch das Flussbett. Dann ist eine Eisenleiter da und auf der andere Seite ein Pfeil. In der Karte ist das alles nicht sehr eindeutig. Wir gehen die Leiter hoch, oben kommt ein Paar zurück, nein sie hätten keinen Fall gesehen! Also kehren wir um und folgen dem Pfeil. An einem überhängenden Felsen, sehen wir in der Ferne den Fall als Rinnsal herab fallen. Der Weg führt um den Felsen und eher aufwärts. Wir beschließen nach 3 Stunden hier Rast zu machen, den Fall sehen wir ja. Der Weg (link - english) müsste anders gehen, vielleicht doch an der Leiter und oberhalb vorbei, denn wenn der Fluss mehr Wasser führt, kann er ja nicht im Flussbett verlaufen! – Also gehen wir zurück – warm ist es – der Rückweg erscheint uns länger. Heute waren wir endlich mal 5 Stunden unterwegs! Zufrieden kehren wir in das Camp zurück. Abends bedanken wir uns bei einer Flasche Wein bei unseren Guides für diese beeindruckende Reise. Es ist Vollmond, kühler, die Grillen zirpen. Wunderbar.

Freitag 8.5. – in der Nacht hat es geregnet, es ist kühler und bedeckt. Gemütlich wird gefrühstückt, wir machen einen kleinen Spaziergang zu einem lauschigen Platz und um 11.00 laufen wir zum Truck und fahren los Richtung Johannesburg. An einem Aussichtspunkt machen wir Picknick. Es ist eine wunderbare Rundumsicht auf das weite Land und einen Teil der Drakensberg. Schön. Wir werden direkt zum Flughafen gefahren. Hier trennen uns die Wege.

Schön war SA – wunderbare Landschaften, manche wie in Europa und doch fremd mit diesen wilden Tieren, die man überall hautnah beobachte kann.

Viel Glück für die Menschen von Südafrika, die Stolz uns Ihr Land zeigten und uns allen sehr liebenswert begegneten.

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